Aktientipps vs. selbst Aktien analysieren

Wenn man an der Börse aktiv (statt passiv) Aktien kaufen will, stellt sich natürlich die Frage, welche Werte man in sein Depot aufnehmen sollte. Aber wie findet man vielversprechende Aktien?

Grundsätzlich gibt es erst mal 2 Möglichkeiten: Erstens, man verlässt sich auf die Aktientipps diverser Börsenexperten. Zweitens, man analysiert selbst Aktien auf ihre Qualität hin. Ich werde jetzt auf die Vorteile, Nachteile und Risiken beider Optionen eingehen.

Auf Aktientipps vertrauen? Oder selbst Aktien analysieren? Vor- und Nachteile

1. Aktientipps:

Viele (selbsternannte) Börsenprofis geben regelmäßig Aktienempfehlungen. Hier Tipps, wo man seriöse Aktientipps und Anlageempfehlungen bekommen kann.

Vorteile:

  • Je nach Qualität der Aktientippquelle zieht man Nutzen aus dem Wissen und den Erfahrungen der jeweiligen Börsenprofis
  • Es ist daher nicht notwendig, sich intensiv tiefgründiges Börsenwissen anzueignen, um selbst starke Aktien zu finden (Grundlagenwissen genügt oft)
  • Man spart Zeit, da man nicht selbst Aktien aufspüren muss (bei manchen Börsenbriefen kann man ganze Depots einfach nachbilden)

Nachteile bzw. Gefahren:

  • Man ist auf Andere angewiesen und ist damit von deren Analysefähigkeiten abhängig
  • Gute Tippdienste kosten meist Geld (aber aufpassen: Auch viele kostenpflichtige Services taugen nichts und sind ihr Geld nicht wert; Info: Börsenbrief-Test)
  • Es lauern viele schlechte Aktientipps in der Finanzwelt (Internet, E-Mail, FAX, Telefonanrufe etc.). Vorsicht vor allem vor schwarzen Schafen, die unerfahrene Anleger abzocken wollen. Mehr zu dieser Problematik habe ich hier geschrieben: Wo unseriöse Aktienempfehlungen lauern (unbedingt lesen!)
  • Man verlässt sich ganz (oder fast) ohne Börsengrundwissen auf Wertpapierempfehlungen. Ohne gewisse Basisgrundlagen ist es auch bei guten Aktientipps schwer, an der Börse langfristig Erfolg zu haben (wichtig ist zum Beispiel Money Management etc.).
  • Man vertraut eventuell durcheinander diversen Empfehlungen verschiedener Experten und verfolgt dadurch keine Strategie (Lösung: Suche Dir besser einen Experten, der eine bewährte Börsenstrategie hat)
Artikel-Tipp: Wo kaufe ich Aktien? Mein Depot-Tipp für Einsteiger

2. Selbst Aktien analysieren:

Wenn man selbst Aktien auf Herz und Nieren prüfen will, sollte man sich erst mal eine passende Aktienstrategie (hier stelle ich 4 Stück vor) suchen und vor allem die richtige Anwendung dieser Strategie lernen.

Manche Strategien sind leicht umsetzbar, andere wiederum schwieriger. Es gibt dabei verschiedene Analyseansätze, wobei von Anlegern hauptsächlich die Fundamentalanalyse (Erklärung) und die Technische Analyse angewandt werden.

Vorteile:

  • Man kann sich auf sein eigenes Gespür verlassen und ist nicht auf Andere angewiesen
  • Man spart Geld für teure Finanztipp-Dienste
  • Man kann nicht auf faule Aktien-Tipps reinfallen
  • Weil man für eigene Aktienanalysen mehr Börsenwissen erlernen muss, bekommt man in der Regel auch allgemein ein besseres Börsengespür und kann die Märkte besser einschätzen

Nachteile bzw. Gefahren:

  • Man muss mehr Zeit investieren (Wissen lernen, Börsenerfahrungen sammeln und regelmäßig Aktien unter die Lupe nehmen)
  • Man besitzt noch zu wenig Wissen, um Aktien selbst zu analysieren und stürzt sich zu früh in die reale Aktienwelt (nimm Dir genug Zeit, um die gewählte Strategie bzw. den Analyseansatz kennenzulernen)
  • Man analysiert nach Lust und Laune diverse Aktien ohne Strategie im Hintergrund (untersuche nicht blind irgendwelche Werte)
  • Man hält sich nicht streng an die Strategie-Regeln (eine Strategie kann nur funktionieren, wenn man auch die Grundsätze einhält)
  • Man sucht sich die falsche Strategie (zum Beispiel ist diese womöglich zu schwer, zu zeitaufwändig in der Umsetzung, zu riskant oder sie hat sich nicht bzw. noch nicht bewährt). Mein Rat: Es empfiehlt sich, die Strategie erst mal mit einem kostenlosen Musterportfolio zu üben (vor allem bei unerprobten und aufwändigeren Strategien ist das sehr sinnvoll).

Tipp 1:

Ich habe selbst eine Aktienanalyse-Strategie entwickelt, um starke Qualitätsaktien mit möglichst wenig Risiko aufzuspüren, die man möglicherweise viele Jahre im Depot liegenlassen kann (ohne dass ständiges Analysieren bzw. Kaufen und Verkaufen nötig ist).

Diese Strategie lässt sich einfach umsetzen und ist somit auch für Aktien-Anfänger geeignet. Hier stelle ich meine Anlagestrategie vor: Wie man in 12 Schritten die sichersten Top-Aktien findet.

Tipp 2:

Mit dem Online-Tool von Aktienfinder.net (hier kostenlos registrieren)* kann man selbst kinderleicht und schnell beliebte Aktien analysieren. Und zwar anhand von (zurückliegenden und prognostizierten) Fundamentalkennzahlen, die zusätzlich anschaulich als interaktive Charts präsentiert werden.

Mit Hilfe der Webseite können langfristig orientierte Aktienanleger starke (Dividenden-)Aktien aufspüren, die auf lange Sicht vielversprechend sind. Ich nutze das Tool selbst sehr gerne und habe in diesem Test-Artikel über meine Aktienfinder-Erfahrungen geschrieben.

Fazit:

Jeder muss für sich selbst entscheiden, welche Vor- und Nachteile für ihn überwiegen. Ich empfehle es, selbst Aktien zu analysieren. Dazu braucht man aber mehr Zeit und Lust, um das nötige Wissen zu erlernen.

Wenn man auf Aktientipps setzt, ist es in jedem Falle besonders wichtig, dass man nicht auf Abzocker-Aktienkaufempfehlungen hereinfällt und sich einen seriösen guten Börsendienst sucht (mein Börsenbrief-Tipp: Rendite-Spezialisten – hier mehr Infos).

2 Abschluss-Hinweise:


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