Analystenmeinungen: Wertpapieranalyse durch Banken

Analystenmeinungen: InfosWomöglich hast Du in diversen Börsenmedien schon mal eine ähnliche Headline wie diese hier gelesen: „Deutsche Bank belässt Aktie XY auf ‚Kaufen‘ – Ziel 46 Euro“.

Hierbei handelt es sich um sogenannte Analystenmeinungen. Das sind Wertpapieranalysen, wo im Auftrag von Banken bestimmte Aktien auf zukünftige Kurschancen untersucht werden.

Analystenmeinungen: Welche Banken stecken dahinter?

Große Banken wie beispielsweise Commerzbank, Deutsche Bank, Morgan Stanley, Goldman Sachs haben eigene Wertpapieranalysten, die regelmäßig Aktien analysieren. Die Kurzfassungen werden dann öffentlich herausgegeben (wo, das erfährst Du weiter unten im Text).

Auch andere Finanzdienstleister erstellen Analysen, diese sind aber meist nicht öffentlich. Zum Beispiel werden diese von Fondsgesellschaften (DWS etc.) für Fondsmanager erstellt. Ich gehe daher in diesem Artikel nur auf die für Privatanleger relevanten, öffentlichen Analystenempfehlungen ein.

Warum erstellen Banken diese Wertpapieranalysen?

  • Versuch konkreter Aktienkursvorhersagen, um Anleger bei ihren Handelsentscheidungen zu unterstützen
  • Sollen zum Handeln ermuntern, wodurch die Banken mehr Gebühreneinnahmen erzielen
  • Die Banken bleiben so über die Pressemitteilungen mehr im Gespräch und erwirken so einen vertrauteren Namen bei vielen Anlegern
  • Manche Aktienanalysen werden im Auftrag der Aktiengesellschaften durchgeführt. Für diese Dienstleistung müssen die Firmen natürlich Geld an die Banken bezahlen. Das Ganze nennt sich „Coverage“.
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Was beinhalten die Analystenmeinungen? 4 Punkte

1. Punkt: Konkrete Aktienkursvorhersagen bzw. Kursziele, in der Regel anhand einer Fundamentalanalyse.

2. Punkt: Eindeutige Handelsempfehlungen: Kaufen (englisch: „Buy“), Halten (=“Hold“) oder Verkaufen (=“Sell“). Das sind die 3 eindeutigen Handelssignale. Teilweise benutzen Bankanalysten aber auch unterschiedliche Klassifizierungen:

  • „Strong Buy“ (=Starke Kaufempfehlung) und „Strong Sell” (=Starke Verkaufsempfehlung)
  • Analysteneinstufungen wie „untergewichten“ bzw. „reduzieren“ (=Stufe zwischen Verkaufssignal und Haltesignal; Bedeutung: Wer investiert ist, sollte einen Teil der Aktien verkaufen) und „übergewichten“ bzw. „aufstocken“ oder „akkumulieren“ (=Stufe zwischen Kaufsignal und Haltesignal; Bedeutung: Wer investiert ist, kann bei günstigen Kursen nochmals Wertpapiere nachkaufen)

3. Punkt: Auch diese Begriffe findet man in diversen Analystenempfehlungen:

  • Die sogenannte „Aufstufung“ (ein vorher negatives Urteil ist in der neuen Analyse positiv) oder „Abstufung“ (bedeutet das Gegenteil, also eine vorherige Kaufempfehlung hat sich zu einer Verkaufsempfehlung gewandelt)
  • „Outperformer“ oder „Underperformer“: Was diese Bezeichnungen bedeuten, habe ich hier erklärt: Was ist Performance?

4. Punkt: Kurze Begründung zur Handelsempfehlung: Zum Beispiel wird auf aktuelle Umsatz- und Gewinnzahlen oder Zukunftsaussichten eingegangen.

Wo kann man als Privatanleger Analystenmeinungen abrufen?

Viele Finanzportale veröffentlichen die aktuellen Wertpapieranalysen der Banken. Unter anderem kann man diese Finanzberichte auf diesen bekannten Webseiten nachlesen: finanznachrichten.de, onvista.de, finanzen.net, ariva.de oder finanztreff.de.

Hier die mögliche Vorgehensweise bei finanztreff.de: Auf den einzelnen Aktien-Portraitseiten unter dem Menüpunkt „News & Analysen“ auf „Analysen“ klicken oder einfach die Analysensuche benutzen.

Mit dem Profivergleichstool auf onvista.de hat man unter Punkt 3 auch die Möglichkeit, Anzahl, Heraufstufungen und Herabstufungen von Analystenempfehlungen zu ermitteln.

Mein Tipp: Seriöse Top-Aktienanalysen, die nicht von Banken stammen

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Dann solltest Du Dir unbedingt mal den Börsendienst Rendite-Spezialisten ansehen, den ich hier ausführlich vorstelle: Test-Bericht inklusive meine Erfahrungen.


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