Anlagehorizont Aktien: Langfristig oder kurzfristig anlegen?

Bevor man in die Börse einsteigen will, stellt sich die Frage nach dem geplanten Anlagehorizont. Es geht also darum, ob man Aktien primär mit dem Ziel kauft, diese nach dem Einstieg eher schnell wieder zu verkaufen oder möglichst lange zu halten.

Denn man kann in Aktien oder andere Finanzprodukte kurzfristig (meist mehrere Tage bis wenige Wochen), mittelfristig (mehrere Wochen oder Monate) und langfristig anlegen (mehrere Jahre).

Ich empfehle grundsätzlich, jedoch vor allem Anfängern, einen Fokus auf einen langfristigen Anlagehorizont. Warum das so ist und was bei der Wahl des Anlagehorizonts unter anderem noch wichtig ist, darauf werde ich jetzt eingehen.

Besser langfristig oder kurzfristig in Aktien investieren? 8 Hinweise und Tipps

1. Viele Statistiken belegen, dass eine langfristige Anlage in Aktien starke Renditen abwirft. Beispielsweise zeigt das dieser Artikel der Welt. Natürlich sollte man Qualitätsaktien und keine Schrottaktien im Depot haben.

Man kann also auch bei einer langfristigen Aktienanlage nicht irgendwelche Aktien kaufen, sondern benötigt schon ein wenig Fingerspitzengefühl bei der Auswahl, etwa anhand einer erfolgreichen Aktienstrategie. Das gilt insbesondere dann, wenn man aktiv statt passiv anlegt. Tipp: Ich habe eine eigene langfristige Aktienstrategie entwickelt, um starke und möglichst risikoarme Qualitätsaktien ausfindig zu machen (auch für Anfänger geeignet).

2. Je kurzfristiger man in Aktien investiert, desto riskanter ist das Ganze. Kurzzeitiger Handel ist unberechenbarer und demzufolge hauptsächlich etwas für erfahrenere und risikofreudige Börsianer.

3. Für eine kurzfristige Börsenanlage sind allen voran derivative Finanzprodukte und spekulative Aktien kleinerer Firmen geeignet, die größere Kursausschläge nach oben oder unten hin haben. Für einen langen Anlagehorizont bei Aktien eignen sich dagegen am besten Aktien etablierter größerer Unternehmen, die sich einen festen Stand in der Wirtschaft erarbeitet haben (zum Beispiel DAX– und Dow Jones-Aktien).

4. Beim Anlagehorizont spielt es auch ein Rolle, was für ein Anlegertyp man ist (Info: Welche Anlegertypen gibt es?).

5. Wenn man als Einsteiger nicht langfristig in Aktien oder Fonds anlegen kann oder will (aus welchen Gründen auch immer), dann sollte man besser in sicherere Geldanlagen investieren (zum Beispiel Tagesgeld oder Festgeld).

6. Wenn man oft kurzfristig handelt und demzufolge an der Börse häufig Wertpapiere kauft und verkauft, dann fallen natürlich auch mehr Gebühren an. Wenn man nicht aufpasst, kann man hier schnell den Überblick verlieren und so in eine Kostenfalle tappen. Ich selbst habe übrigens bei 2 Brokern ein Depot (u. a. bei der ING). Hier verrate ich mehr dazu: Aktien kaufen online und Wo kaufe ich Aktien?

7. Tipp I: In meinem 7-teiligen Aktien-Lernen-Kurs gehe ich deutlich ausführlicher auf das Thema „Anlagehorizont – langfristig oder kurzfristig anlegen?“ ein (im 4. Kapitel des 3. Kursteils).

8. Tipp II: Eine passive Aktienstrategie mit ETFs (Indexfonds) ist in meinen Augen der einfachste Weg, um langfristig mit wenig Zeitaufwand in Top-Aktien zu investieren (ohne dabei einzelne profitable Aktien aufspüren zu müssen) – Empfehlung: Hier mein 15-Schritte-ETF-Kurs für Anfänger.

Fazit:

Kurzfristiges Handeln ist eher etwas für erfahrene Anleger. Einsteiger sollten hiervon (zumindest erst mal) Abstand nehmen und sich besser auf einen langfristigen Anlagehorizont mit weniger riksanten Aktien fokussieren.

Wichtig ist aber auch bei langfristig orientierten Investoren, dass man nicht auf biegen und brechen Aktien stur lange hält (siehe Artikel Aktien wann verkaufen?).

Wenn etwa eine Aktie kurz nach dem Einstieg immer weiter fällt, dann ist es unter Umständen sinnvoll die Reißleine ziehen bevor die Verluste immer größer werden.


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