easyfolio oder vaamo? Unterschiede im Check

easyfolio und vaamo* bieten beide interessante ETF-Portofolio-Komplettlösungen für verschiedene Risiko-Anlegertypen an. Ich habe die beiden sogenannten „Robo-Advisors“ in 2 Artikeln unter die Lupe genommen (inklusive Vor- und Nachteilen): easyfolio-Test und vaamo-Test.

Daher sollten nur Diejenigen weiterlesen, die diese Artikel gelesen haben und sich näher für die beiden Anbieter interessieren.

easyfolio und vaamo haben zahlreiche Gemeinsamkeiten, aber es gibt auch ein paar nennenswerte Unterschiede. Genau darauf gehe ich jetzt ein.

vaamo vs. easyfolio: Wo liegen die wichtigsten Unterschiede?

1. Marketing:

easyfolio:

  • Das Angebot von easyfolio richtet sich nach meinem Empfinden vom Internetauftritt her an Anleger mittleren bzw. höheren Alters, die schon ein wenig Erfahrungen mit der Börse haben.

vaamo:

  • In meinen Augen wird hier eher eine jüngere Zielgruppe angesprochen (Anrede „Du“ statt „Sie“ und eine poppiger erscheinende Internetseite), die noch keine oder kaum Erfahrungen mit Aktien haben
  • vaamo macht Werbung mit Renditeprognosen und kurzfristigen Sparzielen (finde ich beides nicht so gut)
Artikel-Tipp: Wie man in 15 Schritten ein starkes ETF-Depot aufbaut
(mein Buch für ETF-Anfänger vorgestellt)

2. Handel:

easyfolio:

  • Die 3 angebotenen easyfolio-Fonds kann man über jedes normale fondsfähige Depot kaufen und verkaufen. Jedes easyfolio hat eine eigene WKN.

vaamo:

  • Hier kann man nur über das vaamo-Depot investieren bzw. Anteile kaufen und verkaufen (vaamo hat eine eigene Partnerbank, worüber die Depots laufen). Das vaamo-Depot ist extrem einfach zu bedienen und demzufolge auch für völlige Börsenneulinge gut geeignet.

3. Fondsgebühren:

easyfolio ist zur Zeit günstiger, bei vaamo fallen dagegen etwas höhere Kosten an (vor allem wenn man unter einem Anlagebetrag von 50.000 Euro bleibt, was wohl bei den meisten der Fall sein wird).

4. ETF-Zusammenstellungen:

vaamo hat 5 unterschiedlichen ETFs und easyfolio 15 ETFs im Portfolio, die sich je nach Risikostufe folgendermaßen zusammensetzen:

easyfolio:

  • Geringes Risiko (easyfolio30): 30% Aktien-ETFs + 70% Anleihen ETFs
  • Mittleres Risiko (easyfolio50): 50% Aktien-ETFs + 50% Anleihen ETFs
  • Höheres Risiko (easyfolio70): 70% Aktien-ETFs + 30% Anleihen ETFs

vaamo:

  • Geringes Risiko: 40% Aktien-ETFs + 60% Anleihen ETFs
  • Mittleres Risiko: 60% Aktien-ETFs + 40% Anleihen ETFs
  • Höheres Risiko: 80% Aktien-ETFs + 20% Anleihen ETFs

Das bedeutet: vaamo ist in jeder Risikostufe etwas risikofreudiger als easyfolio, weil die Aktienanteile größer sind.

Ist vaamo oder easyfolio für mich besser geeignet?

Jeder Interessent sollte sich vaamo und easyfolio am besten selbst genauer anschauen und dann überlegen, welches der beiden Angebote ihn eher anspricht.

Für alle, die unsicher sind – hier meine Meinung:

  • Wer schon ein Depot hat, mit dem man Fonds kaufen kann und damit zurechtkommt, der fährt womöglich mit easyfolio besser (Gründe: Man hat niedrigere Gebühren und es ist zudem nicht nötig, ein neues Depot zu eröffnen)
  • Wer noch kein Wertpapierdepot hat und sich mit der Börsenthematik schwer tut, der ist wohl bei vaamo (Webseite hier)* besser aufgehoben (die Bedienung des vaamo-Depots ist unglaublich einfach)

Hinweis zum Abschluss: Wer doch selbst ein ETF-Depot mit eigener ETF-Auswahl aufbauen will und sich so die zusätzlichen Gebühren der eben vorgestellten ETF-Komplettanbieter sparen möchte,  der sollte sich meinen Buch-Kurs „ETFs kaufen für Anfänger – Wie man in 15 Schritten ein starkes ETF-Depot aufbaut“ (mehr Infos) näher ansehen.


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