Junge Aktien und alte Aktien: Definition

Es gibt in der Börsenwelt einige Aktienarten. Darunter befinden sich auch die sogenannten jungen und alten Aktien.

Vielleicht hast Du schon einmal davon gehört. Wenn Du wissen willst, worum es sich hier handelt, dann lies meine folgende Definition in verständlichen Worten.

Was sind junge Aktien und alte Aktien?

Junge Aktien sind nicht, wie manch einer vielleicht glauben würde, Aktien von Unternehmen, die gerade neu an die Börse gekommen sind und kürzlich erst ihren Börsengang bzw. IPO (Definition) vollzogen haben. Denn wenn eine Firma an die Börse geht, dann können zu Beginn noch keine jungen Aktien ausgegeben werden.

Junge Aktien sind stattdessen zusätzliche Aktien, die zu den bestehenden Aktien einer Aktiengesellschaft neu dazu kommen (manch einer sagt daher stattdessen auch einfach „neue Aktien“). Es sind dann also mehr Aktien dieser AG im Umlauf (die alten vorherigen Aktien plus die neuen jungen Aktien).

Wann passiert so etwas und warum? Wenn eine AG mehr Geld benötigt und keinen Kredit bei einer Bank aufnehmen will, dann kann sie zum Beispiel eine Kapitalerhöhung machen und an der Börse neues Kapital einsammeln. In so einem Fall werden als Konsequenz junge Aktien in den Börsenumlauf gebracht. Die Aktien, die es bereits vor der Kapitalerhöhung gab, sind dann die alten Aktien.

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Weitere wissenswerte Informationen zum Thema „Junge und alte Aktien“:

1. Bei einer zweiten möglichen Kapitalerhöhung werden auch nur die neuen Aktien als junge Aktien bezeichnet (die jungen Aktien der ersten Kapitalerhöhung sind dann alte Aktien).

2. Besitzer der alten Aktien können oft zu einem Vorzugspreis junge Aktien kaufen. Dieses Bezugsrecht wird ausgegeben, damit Altaktionäre die Möglichkeit haben, auch nach der Kapitalerhöhung im gleichen Verhältnis an der Gesellschaft beteiligt zu sein wie vorher. Je mehr Aktien man hat, desto mehr Bezugsrechte bekommt man natürlich. Wenn man die Bezugsrechte nicht einlöst und gegen junge Aktien tauscht, dann kann man sie auch an der Börse verkaufen. Es gibt daher dort einen Bezugsrechtehandel, beispielsweise an der Börse in Frankfurt.

3. Vor allem in guten Börsenzeiten werden gerne mal Kapitalerhöhungen vollzogen. Ist ja klar, denn wenn Aktien gefragt sind, dann lassen sich auch junge Aktien besser an den Mann (oder die Frau) bringen.

4. Teilweise wird die Kapitalerhöhung einer AG von den Aktionären als skeptisch angesehen. Denn durch die Ausgabe neuer Aktien wird der Unternehmensgewinn von nun an auf mehr Aktien wie zuvor verteilt. Der Gewinn bleibt aber, zumindest vorerst, gleich. Das schmälert den Gewinn pro Aktie. In der Finanzfachsprache nennt sich so etwas „Verwässerung“. Eine Verwässerung kann demnach auch sinkende Kurse auslösen.

Hier weitere Definitionen von Aktienarten:
Stammaktien & Vorzugsaktien (Definition)
Inhaberaktien & Namensaktien (Definition)
Stückaktien & Nennwertaktien (Definition)


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