Marktkapitalisierung: Was ist das? Eine Definition

Zum Begriff „Marktkapitalisierung“ lässt sich eine einfache Definition abgeben: Mit dieser Zahl wird die Anzahl der Aktien mal den aktuellen Börsenkurs einer Aktie ausgedrückt. Die Marktkapitalisierung bezeichnet also in Zahlen den momentanen Börsenwert einer Aktie (oder anders gesagt, den Wert des Eigenkapitals einer Aktiengesellschaft an der Börse).

Das bedeutet demzufolge Folgendes: Wenn der Börsenkurs einer Aktie steigt, dann steigt auch die Börsenkapitalisierung an (so wird der Begriff ebenfalls manchmal genannt). Das Ganze gilt natürlich auch umgekehrt ;-).

Bei der Marktkapitalisierungsberechnung werden aber nur die Aktien berücksichtigt, die sich im freien Umlauf befinden. Das heißt es werden nur die Aktien gezählt, die am Aktienmarkt gehandelt werden können. Aktien, die sich im Besitz des Unternehmens befinden, fließen nicht in die Marktkapitalisierung mit ein.

Beispiel zur Marktkapitalisierung:

Von der Aktie XY gibt es 3 Millionen Aktien. Der aktuelle Kurs der Aktie beträgt 10 Euro. Die Marktkapitalisierung berechnet sich dann so: 3 Millionen Aktien mal 10 Euro. Damit hat die Aktie XY zum Zeitpunkt der Berechnung eine Marktkapitalisierungshöhe von 30 Millionen Euro.

Sehen wir uns jetzt mal aktuelle Marktkapitalisierungszahlen einer echten Aktie an: Die Mercedes-Benz-Aktie (WKN: 710000; Was ist WKN?) hat nach aktuellem Stand, wo ich diese Zeilen schreibe bzw. aktualisiere (Januar 2024), eine Marktkapitalisierung von um die 63 Milliarden Euro. Die Anzahl der Aktien beträgt über eine Milliarden Stück. Der Streubesitz beträgt circa 65% (Was ist Streubesitz?).

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Wie wichtig ist die Marktkapitalisierung für uns Privatanleger?

Anhand dieser Kennzahl kann man vor allem auf einen Blick sehen, wie hoch der aktuelle Börsenwert einer Aktie ist. Dadurch kann man sich ungefähr ein Bild machen, wie groß eine Firma ist. Um nochmal zur Daimler-Aktie zurückzukommen: Diese hat eine sehr hohe Marktkapitalisierung und zählt daher natürlich zu den größten Unternehmen Deutschlands.

Achtung: Von Aktien mit einer sehr geringen Marktkapitalisierung sollte man besser die Finger lassen, da es hier zu starken Kursschwankungen kommen kann. Der Grund: Die Aktie wird schlicht und einfach weniger gehandelt, was bei einer plötzlichen Handelszunahme zu größeren Kursausschlägen führt.

Außerdem sind diese kleineren Unternehmen meist noch nicht so stark in der Wirtschaft gefestigt und stellen daher eine riskantere Aktien-Investition dar als größere Aktien (Aktien mit hoher Marktkapitalisierung gelten also als in der Regel sicherere Aktien). Durch hohe Kursschwankungen kann es zu Marktkapitalisierungsverzerrungen kommen. Deshalb kann man auch nicht sagen, dass der Börsenwert einer Firma der Summe entspricht, die nötig wäre, um sie zu kaufen.

Noch was: Die Marktkapitalisierung kommt beispielsweise auch bei der Fundamentalanalyse zum Einsatz (zur Berechnung des Kurs-Umsatz-Verhältnis).

3 Tipps zum Abschluss:

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