Max Otte Börsenbrief: Der Privatinvestor Test

In diesem Artikel möchte ich den Börsenbrief Der Privatinvestor des bekannten und renommierten Börsenexperten Max Otte vorstellen.

Zuvor ein paar Infos für Diejenigen, die Max Otte nicht kennen: Otte ist ebenfalls Manager eines erfolgreichen Investmentfonds und Verfasser von einigen Börsenbüchern. Zuletzt hat er zum Beispiel das Buch Die besten Anlageweisheiten der letzten 10 Jahre veröffentlicht (weitere Informationen: Wer ist Max Otte?).

Was bietet der Börsenbrief Der Privatinvestor von Max Otte?

Otte’s Börsenbrief Der Privatinvestor wurde vor ein paar Jahren ins Leben gerufen und gibt Kleinanlegern jede Woche vielversprechende Aktienempfehlungen. Es ist ein unabhängiger und seriöser Geldanlagebrief, bei dem Anleger in Eigenregie Anlageentscheidungen treffen können (im Gegensatz zu beispielsweise einem Fonds, wo ein Manager die Auswahl übernimmt).

Es gibt diverse Musterdepots, die man als Leser nachbilden und so die gleichen Aktien fürs eigene Depot nachkaufen kann.

Die Aktientipps werden aufgespürt mit der Königsanalyse. Das ist eine Anlagemethode, die von Max Otte selbst entwickelt wurde. Grundlage der Königsanalyse ist die Value-Investing-Strategie (mehr Infos). Hier werden Aktien gesucht, deren Unternehmen qualitativ hochwertig und zum aktuellen Zeitpunkt zu einem niedrigen Schnäppchen-Kurs zu haben sind.

Und zwar in der Hoffnung, dass diese langfristig gesehen steigen werden (ganz nach dem Motto: Qualität setzt sich meist irgendwann durch). Das Value-Investing steht also im Gegensatz zur kurzfristig angelegten Zockerei mit überaus riskanten Derivaten (was sind das für Finanzprodukte?).

Artikel-Tipp: Wo kaufe ich Aktien? Mein Depot-Tipp für Einsteiger

Königsanalyse im Detail: Auf der Suche nach starken Aktien zum günstigen Preis

Die Königsanalyse arbeitet mit 10 Auswahlkriterien, wonach die Unternehmen hinter den Aktien genau durchleuchtet werden. Diese Punkte werde ich jetzt aufzählen:

Die 5 qualitativen Kriterien:

  1. Steckt ein vielversprechendes Geschäftsmodell dahinter?
  2. Werden günstige und alltäglich gebrauchte Produkte angeboten?
  3. Hat man bekannte Markenprodukte bzw. ist man Marktführer?
  4. Bestehen gute Zukunftsaussichten bzgl. des Wachstums?
  5. Gibt es ein starkes Management?

Die 5 quantitativen Kriterien:

  1. Hat die Firma hohe Gewinnmargen?
  2. Steigen die Unternehmensgewinne seit mehreren Jahren?
  3. Liegt eine sinnvolle Verwendung der Gewinne vor?
  4. Sind ein hoher Cashflow und eine niedrige Sachinvestitionsquote vorhanden?
  5. Hat man eine gute Eigenkapitalquote?

Für jedes Kriterium werden 1 bis 10 Punkte vergeben. Insgesamt sind also bei einem Aktientest durch die Königsanalyse maximal 100 Punkte möglich. Das bedeutet: Je mehr Punkte eine Aktie beim „Königstest“ erreicht, desto aussichtsreicher ist sie.

Die große Frage: Hat sich die Methode der Max-Otte-Königsanalyse in den vergangenen Jahren bewährt?

Das kann man mit einem „Ja“ beantworten. Denn der Investmentfonds PI Global Value Fund (WKN: A0NE9G) von Otte, der nach der Königsanalyse geführt wird, hat sich seit Auflegung im März 2008 ungefähr verdoppelt (Stand: Anfang August 2014). Der DAX hat dagegen im gleichen Zeitraum nur circa 40% zugelegt.

Der Erfolg in der Vergangenheit garantiert natürlich nicht, dass er auch in Zukunft den DAX schlagen wird. Aber die Outperformance bzw. das bessere Anschneiden ist schon mal ein echtes Qualitätsmerkmal.

Der Privatinvestor Erfahrungen: Mein Test

Den meisten Börsenbriefen auf dem Markt stehe ich persönlich ja eher skeptisch gegenüber (siehe meine Artikel Was taugen Börsenbriefe? und Börsenbrief-Test). Der Privatinvestor von Max Otte ist aber in meinen Augen auf jeden Fall einer der besseren Vertreter.

Ich habe den Brief nicht ausführlich getestet, sondern nur eine vielversprechende Probeausgabe gelesen (für einen ausführlicheren Test fehlt mit aktuell leider die Zeit). Das Ganze macht auf mich jedenfalls einen sehr seriösen Eindruck.

Ich denke auch, dass Max Otte schon alleine deshalb irgendwelche zwielichtigen Machenschaften vermeidet, um seinen guten Ruf nicht aufs Spiel zu setzen. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass er sowas nicht nötig hätte.

Was ich ebenfalls gut finde: Der Privatinvestor hat mit dem Value-Investing-Ansatz eine starke Strategie im Hintergrund. Das ist meiner Meinung nach einer der wichtigsten Aspekte bei einem Börsenbrief.

Wer also einen seriösen Aktien-Tipp-Dienst sucht und Geduld für einen langfristigen Vermögensaufbau durch Aktien hat, kann den Privatinvestor durchaus einmal testen. Übrigens: Wenn ihr einen Test macht, dann könnt ihr mir eure Erfahrungen gerne mitteilen.


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