Rentenmarkt: Wann, wie und wo Anleihen kaufen?

Der Rentenmarkt ist für viele Privatanleger eine attraktive Möglichkeit der Geldanlage.

Aber wo und wie kann man Anleihen eigentlich handeln?  Und wann sollte man Anleihen am besten kaufen? Genau auf diese Fragen gehe ich jetzt ein.

Rentenmarkt-Infos für EinsteigerWie und wo kann man Anleihen kaufen?

Anleihen kauft man am einfachsten über eine Bank vor Ort oder über einen Online-Broker. Sie brauchen nur ein Depot dort, dann können Sie jederzeit Anleihen kaufen und verkaufen (bei Banken vor Ort müssen Sie sich natürlich nach Öffnungszeiten richten).

Wie bei Aktien und Derivaten ist der Handel mit Anleihen über einen Online-Broker meist bequemer und günstiger. Mehr Tipps und Infos zur Wahl des richtigen Brokers habe ich hier für Sie: Günstige Online-Broker.

++ Artikel-Tipp: Wo kaufe ich Wertpapiere online? Mein Depot-Tipp für Neueinsteiger
(dort kann man übrigens neben Aktien auch Anleihen günstig handeln) ++

Für einen Anleihekauf brauchen Sie die ISIN- oder WKN-Nummer

Jeder herausgegebenen Anleihe wird eine Nummer zugewiesen. Wie bei Aktien und Derivaten ist das die sogenannte ISIN- bzw. WKN-Nummer. Anhand dieser unverwechselbaren Nummer ist eine Anleihe direkt identifizierbar.

Wenn man eine Anleihe erwerben will, dann benötigt man für den Kaufvorgang eine dieser Nummern. Sie sollten die ISIN- oder WKN-Nummer also parat haben, wenn Sie am Rentenmarkt handeln wollen.

Auch wenn Sie zum Beispiel bestimmte Anleihekurse im Internet auf einem Finanzportal abrufen wollen, dann sind die Nummern hilfreich, um schnell an die gewünschten Informationen zu kommen. Der Kauf einer Anleihe läuft ähnlich ab, wie beispielsweise ein Aktienkauf (Wie kauft man Aktien?).

Wann ist ein guter Zeitpunkt, um Anleihen zu kaufen?

An der Entwicklung des Aktienmarktes kann man erkennen, ob gerade womöglich ein günstiger Zeitpunkt ist, um Anleihen zu kaufen: Ein Bullenmarkt ist nämlich schlecht für den Anleihenmarkt, ein Bärenmarkt dagegen gut (Was bedeutet Bullenmarkt bzw. Bärenmarkt?).

Merken Sie sich außerdem diese Regel: Bei einem hohen aktuellen Zinsniveau sollte man besser langfristig laufende Anleihen wählen, bei einem niedrigen Zinsniveau sind kurzfristig laufende Anleihen attraktiver. Mehr zu diesem Thema hier: Leitzinsen der Notenbanken.

Weitere Tipps und Infos zum Rentenmarkt

  • Immer die (Zins-)Bedingungen der Anleihen durchlesen. Vor allem bei hohen Zinsversprechen sollte man genau die Bonität des Schuldners und damit die Risikohöhe überprüfen (vor einem Kauf auch immer die Bewertungen von Ratingagenturen (Erklärung) durchlesen, falls es welche gibt).
  • Es gibt 2 Referenzzinssätze bei Anleihen: Geldmarktzinsen (beziehen sich auf kurzfristige Laufzeiten) und Kapitalmarktzinsen (beziehen sich auf langfristige Laufzeiten über 6 Monate)
  • Um einfacher aktuelle Anleiherenditen auszurechnen, kann man Renditerechner im Internet nutzen (einfach danach googeln und schon bekommt man mehrere Services angezeigt)
  • Es gibt Rentenmarkt-Anleihen mit unterschiedlichen Raten-Rückzahlungsbedingungen (dann reduzieren sich jedoch die Zinszahlungen, da der Anleiheherausgeber nicht mehr auf den vollen Einstiegsbetrag Zinsen zahlen muss)
  • Es gibt auch Anleihen mit variablen Zinssätzen (= sogenannte „Floater-Zinsen“), wo die Zinsen regelmäßig dem aktuellen Zinsniveau angepasst werden. Die Folgen sind geringere Kursschwankungen, aber dafür auch geringere Renditechancen.
  • Man kann am Rentenmarkt auch Anleihen ohne (!) regelmäßige Zinszahlungen kaufen. Hier bekommt man stattdessen die kompletten Zinsen am Ende der Laufzeit auf einen Schlag ausbezahlt. Diese Anleihen nennen sich „Zero-Bonds“. Bei Zero-Bonds kann es jedoch zu größeren Kursschwankungen kommen.

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